4. Spieltag - SGWW v.s SG Friedberg/Dorheim | Bericht
"Der Begriff Derby, häufig auch Lokalderby, bezeichnet eine Austragung im Mannschaftssport, bei der zwei meist rivalisierende Sportvereine einer Region aufeinandertreffen. Für die Fans der betroffenen Vereine haben solche Ereignisse häufig eine hohe symbolische Bedeutung." - Wikipedia
... Aber nicht nur weil es ein Derby war, sondern auch wegen der ernstzunehmenden Hessenliga, war das Spiel am vergangenen Samstag ein sehr wichtiges für die 1. Mannschaft der SGWW. Mit einem Sieg würde man sich ein Stück weiter vom Abstieg verabschieden können, denn der Klassenerhalt war und ist weiterhin das primäre Ziel der SGWW.
Aber nun zum Spiel.
Auf dem Papier war klar, dass es eines der spannendsten Heimspiele für unsere Jungs werden würde. Die Friedberger als 2. Bundesligaabsteiger und Bahnrekordhalter in Wohnbach gegen die aufblühende SGWW-Elite und Aufsteiger aus der vierten Liga. Eines vorweg, das Spiel hielt was es versprach.
Anfang der letzten Woche wurde es noch unruhig bei der SGWW, denn Nico Rödiger verletzte sich beim Sport und zog sich einen Bänderriss zu. Für die Sportwarte war klar, dass das einen Ausfall von ein paar Wochen zu bedeuten hatte. Aber die Rechnung wurde ohne die Familie Rödiger gemacht. Am Montag der Unfall und am Donnerstag stand Nico schon wieder auf der Bahn und trainierte die ersten Kugeln. Anscheinend wurde das Bein behandelt wie bei einem Profifußballverein, denn man sah außer der Schiene und einer kleinen Schwellung nicht mehr sonderlich viel am Bein des SGWW-Neuzugangs.
Das und die mehrmalige Vergewisserung bei Nico veranlasste die Sportwarte die Mannschaft nicht zu verändern und den beim letzten Heimspiel auftrumpfenden Matthias Presl zu schonen. Dieser kam erst aus dem Urlaub und hatte sowieso noch etwas Trainingsrückstand.
Begonnen wurde wieder wie üblich bei einem Heimspiel, Patrick Lüftner und Frank Lachmann bildeten die Startachse. Das Spiel fing gleich mit einem hohen Niveau an. Patrick und Frank spielten beide starke 230er Bahnen und konnten so einen echt sehr gut spielenden Wolf und einen nicht so gut spielenden Jöckel Paroli bieten. Während Frank sein Niveau über die kommenden zwei Bahnen beibehielt, wurde Patrick immer besser und heftete sich an die Fersen des überragend spielenden Wolfs. Als es auf die letzte Bahn ging, führte die SGWW knapp. Dann kam leider der konditionelle Einbruch des Frank Lachmanns. Mit fast 700 Kegel wechseltete er auf die letzte Bahn und bekam keine 900 mehr zusammen. Am Ende standen 886 Holz auf der Anzeige. Für die Wohnbacher Bahnen ein gutes Ergebnis aber an diesem Tag einfach zu wenig, da war deutlich mehr drin. Eine positive Sache hatte der letzte Durchgang aber für Frank, denn Patricks Gegner Jöckel konnte er trotzdem noch ein paar Kegel abnehmen. Patrick selbst, hatte nun Blut geleckt und verfolgte Tobias Wolf bis zum letzten Wurf. Am Ende überholte er ihn mit 3 Kegel und stellte mit grandiosen 982 Holz eine neue Heimbestleistung auf.
Somit ging die SGWW-Mittelachse mit 90 Kegel Vorsprung auf die Bahn. Nun galt es den Vorsprung zu verteidigen, gegen starke Friedberger Kegler. Nico Rödiger begann gleich mit einer starken 250er Startbahn und legte so einen wichtigen Grundstein. Frank Bonarius verlor nur wenige Kegel auf Holger Preuß und so baute die Mittelachse den Vorsprung erstmal ein wenig aus. Dann fand jedoch der Friedberger Preuß besser und besser in die Partie und es lag nun an Nico sich an dessen Fersen zu heften. Frank konnte sich dabei problemlos auf Nicos Gegner fokussieren. Am Ende kam Frank auf gute 878 Kegel. Nur die Fehlwürfe waren bei ihm am Samstag leider etwas zu hoch. Nico kam nach einem Wackler in der Mitte seines Spiels wieder zurück in die Spur und spielte sehr gute 930 Holz. Wahnsinn, dass diese Zahl schon bei seinem zweiten Heimspiel auf der Anzeige stand. Ein Neuzugang, der mit seinen noch jungen 18 Jahren sehr viel Potential mitbringt.
Da die Mittelpaarung ihre Sache sehr gut machte und nur ein paar kleine Kegel verlor, gingen unsere Schlussmänner Helge Lüftner und Dirk Bonarius mit 82 Holz Vorsprung auf die Bahn. Zu diesem Zeitpunkt hatte die SGWW schon eine Gesamtholzzahl von 3676 auf die Bahn gebracht. So viel wie noch nie zuvor. Man konnte also schon von einem wahnsinns Mannschaftsergebnis ausgehen. Die Friedberger starteten wie die Feuerwehr und so hatte unsere Schlussachse wie bislang immer in dieser Saison erstmal eine Monsteraufgabe, die Gegner wieder einzufangen. Nach 100 Wurf war der Vorsprung etwas geschrumpft aber auf der dritten Bahn machten die beiden SGWW-Spieler alles klar und bauten den Vorsprung auf über 100 Holz aus. Somit war der Sieg schon zum greifen nahe. Jedoch wollte kein Zuschauer, dass die beiden schon vorzeitig in die Feierlaune übergingen und feuerten weiter lautstark an, denn die magische Zahl von 5400 Kegel rückte immer näher und plötzlich auch die 5500. Es war klar, dass wenn die SGWW die 5480 spielte, dies auch gleichzeitig ein neuer Bahnrekord zu bedeuten hatte. Und so hatten die beiden Schlussmänner bis zum vorletzten Wurf noch die Chance die unglaubliche Zahl von 5500 in Wohnbach zu spielen.
Am Ende standen absolut unglaubwürdige 5493 Kegel und 2 Punkte auf der Anzeige der SGWW! Das ist Bahnrekord!!! Helge Lüftner kam dabei auf gute 895 und Dirk Bonarius auf sehr gute 922 Holz.
Ergebnisse:
Patrick Lüftner 982
Frank Lachmann 886
Nico Rödiger 930
Frank Bonarius 878
Helge Lüftner 895
Dirk Bonarius 922
SGWW 5493 : 5363 SG Friedberg/Dorheim
Allerdings muss man auch den Friedbergern zu dieser Leistung gratulieren, denn mit 5363 hatte zuvor noch keine Gastmannschaft in Wohnbach verloren. Generell war die Heimbestleistung der SGWW bis zum vergangenen Samstag bei 5336. Also ein sehr gutes Ergebnis des alten Bahnrekordhalters in Wohnbach.
Ein super Spiel hat die SGWW am vergangenen Samstag abgeliefert und somit der Konkurrenz ein unfreiwilliges Zeichen geschickt. Die Wölfersheimer sind nicht nur irgendeine Mannschaft die aufgestiegen ist um gleich wieder abzusteigen. Diese Mannschaft kann, wie viele Mannschaften auch in diesem Jahr, jeden schlagen und das macht die Hessenliga bislang zur spannendsten Liga 2019/2020.
Jetzt hat die SGWW aber erstmal zwei sehr schwere Spiele anstehen. Das Nächste in dieser Woche gegen den zweiten Absteiger aus der Bundesliga Frankfurt Bockenheim (Tabellenführer mit 8:0 Punkten) und dann nächste Woche gegen die ebenso starken Spieler aus Damm Aschaffenburg (Tabellendritter 6:2).
Es wäre aber deutlich übertrieben wenn man sagen würde, dass die vergangenen vier Spiele der SGWW leicht waren.
Also, bis zum nächsten Bericht weiterhin Gut Holz!