13. Spieltag - SG Friedberg/Dorheim v.s SGWW | Bericht
Das lang erwartete Derby stand am vergangenen Samstag auf dem Spielplan der SGWW 1. Ein Spiel um die vorderen Plätze der Hessenliga und natürlich auch um Ruhm und Ehre in der Wetterau.

Vor dem 13. Spieltag stand man völlig verdient auf dem dritten Platz der Hessenliga, nur zwei Pünktchen hinter dem Tabellenführer aus Friedberg.
Dementsprechend verschärfte der Sportausschuss das Training der SGWW über die einwöchige Pause, um für den schweren Gegner und die schweren Bahnen bestmöglich gewappnet zu sein.
Die Aufstellung vorzunehmen, gestaltete sich aber schon sehr unangenehm einfach, denn zwei Spieler gaben an, das Spiel aus privaten Gründen früher verlassen zu müssen und somit war die Taktik im vorhinein schon sehr beeinflusst. Den Anfang machten also über die sechs Bahnen in Friedberg: Nico Rödiger, Frank Bonarius, Dirk Bonarius. Somit spielte Dirk seit langem mal wieder nicht als Schlussmann und Patrick Lüftner musste dadurch auf seine Traumaposition. Aber alles der Reihe nach...
Überraschenderweise pumpten die Friedberger in ihre Startachse gleich drei der vier Hochkaräter. Somit war einem schon recht bald klar, dass wenn die SGWW zur Halbzeit in Führung liegen sollte, der Sieg schon ein wenig greifbarer erscheinen dürfte.
Allem in allem gaben uns die drei Friedberger nach 200 Wurf mehr als genug Chancen um einen gewaltigen Vorsprung herauszuspielen, denn bei den drei Topspielern lief am Samstag nicht viel.
Ein sehr gutes Spiel machte auf unserer Seite Nico Rödiger, denn als zu Beginn unser Topspieler Dirk Bonarius mehr als nur strauchelte und Frank Bonarius mit dem schweren Fallen der Bahnen zu kämpfen hatte, hielt Nico die SGWW auf gutem Kurs mit einer fast 240er Startbahn (in Friedberg)! Allerdings merkte man Nico auch an, dass er sich gut auf die Bahnen eingestellt hatte. Einerseits ließ er sich durch schlechte Schlagverhältnisse (Kegelfall) sowie dem guten Gegenspieler nicht aus der Ruhe bringen und andererseits hatte er wahrscheinlich unwissentlich das Geheimrezept, für das gute Spielen in Friedberg, einfach schon in petto.
Gerade Nicos Kegelstil beinhaltet eine lange Phase in dem er weit unten nach dem Abwurf hinter der Kugel bleibt (umgangsprachlich: "langmachen"). Gerade dieses lange "langmachen" lässt in Friedberg am Ende dann doch einen ganz guten und wichtigen Kegelschlag zu. Und somit kam Nico am Ende auf starke 906 Kegel!
Dirk startete wie schon geschrieben nicht optimal in die Partie und musste dann erstmal seine Spielruhe wiederfinden. Das Problem bei Dirk war, dass er nicht bei Nico mitzuschauen konnte und somit den entscheidenden Schlüssel nicht verstand. Das "langmachen" ist bei unserem Topspieler immer so eine Sache! Hier merkt man wie bei keinem anderen, den Schlagunterschied. (Insider: Ich sage nur "Neuner, Maß!"). Eine Sache die ihm am Ende auf unseren Bahnen und jetzt auch gerade in Friedberg einige Holz kostet.
So! Allerdings muss man jetzt natürlich auch erwähen, dass Dirk nach einer ca. 205er Startbahn noch auf starke 904 kam! Das schaffte der 31-jährige allein durch sein Talent! Denn am Training kann es nicht liegen (*hust, *hust :D). Er räumte auf den Friedberger Bahnen grandiose 329 Kegel mit nur einem Fehlwurf und ohne viele Neuner! Viel wichtiger war aber dass er seinem Gegner dabei noch 49 Holz abnahm, da sein Bruder Frank (829) sehr mit den Bahnen zu kämpfen hatte.
Es lief nicht viel beim älteren Bruder und auch die Fehlwürfe waren am Ende eindeutig zu hoch. Allerdings merkte man auch, dass bei seinen zweiten 100 Wurf die Kräfte schwanden. Als Auswechselspieler hätte noch Helge Lüftner bereit gestanden aber da dieser auch schon immer Probleme mit den Bahnen hatte und außerdem sein Knie die letzten Male nicht optimal mitspielte, entschied man sich Frank drinnen zu lassen. Gerade weil sein Gegner nicht unbedingt viel besser spielte.
Somit übergab man der SGWW-Schlussachse ca. 25 Holz Vorsprung. Also eine eigentlich machbare Aufgabe für Patrick Lüftner, Frank Lachmann und Matthias Presl.
Jedoch konnten die drei Schlusspieler den Sieg nicht in trockene Tücher bringen, sondern mussten auf der letzten Bahn im Abräumen Federn lassen. Eine spannende Partie, die sich von Wurf zu Wurf drehte.
Frank Lachmann machte bis auf seine erste Bahn (191) ein sehr solides Spiel und hatte seinen Gegner stets im Griff, konnte die verlorenen Holz von seiner ersten Bahn aber leider nicht zurückholen. Am Ende kam er auf gute 869 Kegel. Da Frank momentan in einer kleinen Kegelkrise sitzt, kann man sich über dieses Ergebnis bzw. sein Kampf auf den letzten drei Bahnen überhaupt nicht beschweren! Auch seinen momentanen Trainingsfleiß muss man an dieser Stelle nochmal hervorheben.
Matthias Presl kam erst am Freitag aus einer Woche Skiurlaub zurück. Leider merkte man den Trainingsrückstand des Senioren-A Deutschen Meisters am Samstag doch recht deutlich. Ein normal doch so starker Matthias konnte seinem Gegner nicht die Stirn bieten und am Ende standen "nur" 858 Kegel auf der Anzeige, dass war gegen seinen starken Gegenspieler am Samstag einfach zu wenig.
Das alles führte dazu, dass unser zwanzigjähriger Patrick alles geben musste.
Leider konnte dieser bislang in der Schlussachse noch nie wirklich für die SGWW überzeugen. Jedoch kann man ihm am vergangenen Samstag eher weniger Vorwürfe machen, denn sein Einstand war eine 239er Bahn und somit die Verteidigung des Vorsprungs, da Frank L. ja auf seiner ersten Bahn starke Probleme gehabt hatte. Auf der zweiten Bahn kam dann jedoch erstmal die große Anspannung ans Tageslicht und das Wölfersheimer Kegeltalent musste mit einer 203er Bahn wieder zwei Gänge zurückschalten. Die Friedberger gingen somit knapp in Führung.
Dann verschwand das nervöse Händchen aber zunehmend und die Kugel fand, gerade im Abräumen, wieder ihren Weg in die Gassen. Somit nahm er seinem Gegner weiter Holz ab und zusammen mit den anderen beiden SGWW-Spielern, konnte das Spiel erneut auf 3 Holz Vorsprung gedreht werden. Auf der letzten Bahn ging es dementsprechend um alles und was dann entbrannte war ein zweikampf der Extraklasse. Patrick und sein Gegner lieferten sich in der entscheiden Phase des Spiels einen wahren Schlagabtausch. Die anderen vier Spieler gerieten in den Hintergrund, denn das Niveau ließ verlauten, dass es nun die Beiden Spieler auf Bahn 5 und 6 entscheiden würden. Allerdings war Patricks Gegner in diesem Moment der Bessere und spielte eine entscheidende 253er Schlussbahn (100 geräumt)! Das muss man in Friedberg erstmal packen! Patrick wusste dann leider schon drei Wurf vor Schluss um die Niederlage der SGWW und brachte sich noch auf sehr starke 247 (90 geräumt)! Insgesamt stand dann ein sehr starkes Ergebnis von 917 auf der Anzeige, was dem zwanzigjährigen eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein bringen dürfte.
Das Spiel endete 5310 : 5283.
Somit muss man leider langsam Abschied nehmen vom Traum der Meisterschaft aber noch ist nichts vorbei und die SGWW wird natürlich in den restlichen fünf Spielen alles geben, um die Hessenliga auf einem sehr starken dritten Platz abschließen zu können. Alles andere dürfte nun eher sehr unwahrscheinlich sein.
Am kommenden Samstag geht es dann im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Bockenheim. Ein weiteres sehr schwieriges Spiel für die SGWW.